Matthäus kritisiert, Goretzka posiert: Der Ibiza-Trip der FC-Bayern-Stars schlägt hohe Wellen

Bayerns Ibiza-Trip schlägt weiter hohe Wellen. Matthäus kritisiert das Team und besonders einen der Bosse: "Doch das, was letzte Woche noch verboten wurde, macht die Mannschaft jetzt."
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Matthäus: "Eberl gibt in der Außendarstellung ein unglückliches Bild ab".
Matthäus: "Eberl gibt in der Außendarstellung ein unglückliches Bild ab". © imago

Am Dienstag war der Ibiza-Kurzurlaub für die Bayern-Stars um Thomas Müller, Manuel Neuer und Harry Kane wieder vorbei, an der Säbener Straße warteten Marketing-Termine auf die Mannschaft. Das erste Training für diese Woche ist am Mittwoch angesetzt – und die Liga wird genau hinschauen, in welcher Form sich Bayern am Samstag im letzten Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) präsentiert. Denn die Reise schlägt weiter hohe Wellen.

So formulierte etwa Rekordnationalspieler Lothar Matthäus deutliche Kritik. "Vor drei Jahren sind Spieler des FC Bayern nach dem vorzeitigen Titelgewinn nach Ibiza geflogen, obwohl die Saison noch nicht vorbei war", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne: "Den aktuellen Ibiza-Kurztrip sehe ich als fast noch schlimmer an, weil der Verein ihn den Spielern letzte Woche noch verboten hatte."

Besonders mit Blick auf das sportliche Restprogramm am letzten Spieltag am Samstag gegen Hoffenheim sende die Aktion ein schlechtes Signal. "Wenn Bayern am Samstag gegen eine Mannschaft spielen würde, für die es um nichts mehr geht, wäre es vielleicht egal, aber Hoffenheim ist noch nicht gerettet", ergänzte Matthäus.

Aktuell liegt Hoffenheim auf Rang 15, nur drei Punkte vor dem 1. FC Heidenheim, der zuhause gegen Werder Bremen antritt. Heidenheim könnte sich also mit einem Sieg retten – sofern Bayern gegen Hoffenheim gewinnt.

Heidenheim bleibt ruhig – Vertrauen in Bayerns Professionalität

Bemerkenswert: Die Heidenheimer blieben ungeachtet der Bayern-Reise gelassen. "Zunächst einmal gilt für uns am 34. Spieltag, dass wir gegen Werder Bremen gewinnen müssen, um überhaupt eine Chance auf den direkten Klassenerhalt zu haben", sagte Vorstandsboss Holger Sanwald. Er gehe aber "davon aus, dass der FC Bayern – wie sicherlich jedes Bundesliga-Spiel – unbedingt gewinnen will und deshalb nichts abschenken wird". Zumal sich die Bayern, so Sanwald, nach der öffentlichen Diskussion um den Ibiza-Trip "sicherlich nichts nachsagen lassen wollen". Ein guter Punkt.

Von anderer Seite gab es dennoch Gegenwind für die Münchner. "Das hat was mit Professionalität und Seriosität zu tun", sagte Sky-Experte Didi Hamann. "Du hast auch eine Vorbildfunktion, viele junge Spieler am Campus. Der Wettbewerb läuft noch. In Heidenheim, da hängen Arbeitsplätze dran, da hängen Existenzen dran. Es ist unprofessionell und es ist nicht seriös."

Matthäus kritisiert Eberl deutlich 

Matthäus rückte in diesem Zusammenhang Max Eberl in den Fokus, der sich rund um das 3:3 in Leipzig in einem Gespräch mit den Führungsspielern noch gegen den Trip ausgesprochen hatte und dies auch öffentlich kommunizierte. "Er hat gesagt, dass die Spieler sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren sollen. Doch das, was letzte Woche noch verboten wurde, macht die Mannschaft jetzt", schrieb Matthäus: "Eberl gibt in der Außendarstellung nach den Personalien Müller und Sané wieder ein unglückliches Bild ab."

Eberl hatte sein Umschwenken zuvor bereits verteidigt. "Vergangene Woche standen noch viele Entscheidungen in der Liga an, auf die unsere Ergebnisse Einfluss hatten. Die Konstellation ist nun eine andere, daher haben wir dem Vorhaben der Spieler, ihre zweieinhalb freien Tage gemeinsam zu verbringen, jetzt nicht widersprochen", sagte er. "Wir haben nur noch ein Spiel vor der Brust und die Spieler sind Vollprofis, sie wissen genau, worum es da geht."

Goretzka & Co. genießen – und posten stolz

Ihren Kurztrip genossen die Stars in jedem Fall in vollen Zügen – und ließen auch die Fans daran teilhaben. Leon Goretzka etwa postete ein Bild auf Instagram, das ihn neben Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic zeigt. Allesamt oberkörperfrei und in Bodybuilder-Pose. "Always alive, always alert", schrieb Goretzka unter das Foto – immer lebendig, immer bereit.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Auch für Hoffenheim am Samstag? Die Meckerei innerhalb der Liga nach der Ibiza-Reise inklusive Muskelshow hielt sich insgesamt in Grenzen. "Auch wenn es uns nicht betrifft, finde ich die Aktion schon grenzwertig – vor allem, nachdem die Reise vor einer Woche abgesagt worden war", sagte Mainz-Boss Christian Heidel. "Im Sinne des Wettbewerbs finde ich so etwas nicht gut. Und die Diskussion, die es jetzt automatisch geben wird, hätte man sich ersparen sollen."

Die einfachste Lösung: Bayern gewinnt am Samstag bei der TSG Hoffenheim. Dann dürfte das Thema erledigt sein.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Perlacher am 15.05.2025 02:17 Uhr / Bewertung:

    Lothar Matthäus musste sich nach zahlreichen teuren Scheidungen eine neue Existenz aufbauen, und entdeckte seine Kompetenz als Fußballkommentator! Diese Kompetenz wird aber nicht grundsätzlich von allen Fußballfans geteilt! Warum er sich dermaßen wegen des kurzfristigen Ibiza-Trips des FCB aufregt, hat vor allem einen Grund, er selbst will auf Biegen und Brechen im Gespräch und im Geschäft bleiben!

  • Senf am 14.05.2025 09:02 Uhr / Bewertung:

    Der FC Bayern München leistet sich einen Sportvorstand ohne Format und Klasse, dafür aber mit der Neigung alles was ihm so einfällt, möglichst verschwubbelt -er hält das wohl für besonders smart- in jedes ihm hingehaltene Mikrofon zu plappern. Da werden Spieler diskreditiert und deren Marktwerte in den Keller geredet, der Abschied von Thomas Müller verbuchselt und jetzt hält seine Vorgabe bezüglich einer unterjährigen Betriebsausfluges gerade einmal eine Woche! "Wenn du geschwiegen hättest.....", aber nein, da war schon das nächste Mikrofon! Ich denke, der Aufsichtsrat wird sich der Kausa annehmen müssen, weil die Performance des Herrn Eberl reicht für den FC Bayern München nicht aus!

  • Bogenhausener am 14.05.2025 16:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Senf

    Ne, das Amt des Vorstands bedingt Kommunikation. Dafür sind sie da, sie führen das operative Geschäft UND repräsentieren den Verein nach Außen. Dazu gehört, Reportern soweit möglich Rede und Antwort zu stehen, insb. bei offiziellen Presseterminen und in der Mixed Zone.
    Wenn man schon Leute kritisieren will, die von Mikro zu Mikro rennen und immerzu ihren Senf verbreiten, dann sind das Lothar Matthäus und Didi Hamann.
    Es ist doch längst klar, dass der Vertrag mit Müller nicht wegen Eberl, sondern der Entscheidung des Aufsichtsrats, nicht verlängert wurde. Aber wenn man sich auf jmd. eingeschossen hat, sieht man eben was man sehen will...

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.